Die
große Vielfalt an Geschmacksrichtungen, die Olivenöl haben kann,
zeichnet es für jede Art der Küche als geeignet aus. Natürlich waren
es zuerst die Völker des Südens, die Dank der mediterranen Diät in den
Nutzen der außergewöhnlichen Eigenschaften dieses wichtigen
Naturproduktes kamen.

Die Griechen in Sizilien verliehen dem Olivenbaum so große
Wichtigkeit, dass die Strafe für das Entwurzeln eines einzigen Baumes
das Exil bedeutete. Er scheint die Verkörperung des Bildes der Insel
zu sein, prägt er doch in weiten Teilen die Landschaft und deren
Aussehen.

Seit Urzeiten wird in Caltabellotta ein sehr sanfter und
naturorientierter Olivenbau betrieben, der wohl auch aufgrund der
topografischen Realität nur wenig maschinelle Anbaumethoden erlaubt.
Begibt man sich auf die Hochebenen Caltabellottas, wo
einerseits die ausdrucksstarken Landschaften der Berggegenden von
Olivenhainen und andererseits die der Küstenregionen von
Zitrusfruchtgärten charakterisiert werden, kann man unglaublich
bizarre, hundertjährigen Olivenbäume antreffen, deren verdrehte Stämme
wie um sich selbst wachsen. Das ist die Gegend, wo die besten Öle wie
das der Biancolilla, die typische Olive aus Caltabellotta,
gewonnen werden. Diese verleiht dem wertvollen, kaltgepreßten Olivenöl
einen fruchtig-feinen Geschmack mit einer leichten Spur nach Kräutern
und lang anhaltendem Aroma. |